Klappentext:
Der 16-jährige Connor hat ständig Ärger. Risa lebt in einem überfüllten Waisenhaus. Lev ist das wohlbehütete Kind strenggläubiger Eltern. So unterschiedlich die drei auch sind, eines haben sie gemeinsam: Sie sind auf der Flucht. Vor einem Staat, in dem Eltern ihre Kinder im Alter von 13 bis 18 Jahren umwandeln lassen können. Die Umwandlung ist schmerzfrei. Jeder Teil des Körpers lebt als Organspende in einem anderen Organismus weiter. Aber wenn jeder Teil von dir am Leben ist, nur eben in jemand anderem ... lebst du dann, oder bist du tot?
"Vollendet" ist der Auftakt zu einer Dystopie des amerikanischen Autors Neal Shusterman.
Während der Großteil der auf dem Markt zu findenden Dystopien sich mit dem Thema des Regimes und der daraus resultierenden Unterdrückung beschäftigen, ist der Ansatz dieses Buches die Gesundheit in der Zukunft mit dem Hauptaugenmerk auf der Organspende.
Der Autor hat dieses Thema auf eine bedrückende und erschreckende Art und Weise umgesetzt, wodurch eine ebenso bedrückende Atmosphäre entsteht, die die Handlung auf jeder Seite umschmeichelt.
Dabei schafft er es, immer wieder einen kleinen Funken Hoffnung durchsickern zu lassen, der dieser Geschichte viel Stärke und Ausdruck verleiht.
"Vollendet" wird aus den unterschiedlichsten Perspektiven erzählt, aus Sicht von Befürwortern und Gegnern dieses Vorgangs, wobei der Fokus auf den drei Protagonisten und ihrem Schicksal liegt.
Während der komplexen Handlung werden immer mal wieder kleinere Elemente aufgeworfen, die etwas später wieder aufgenommen werden und Verwendung finden. Dadurch entsteht eine angenehme Dichte, die stringent dem roten Faden folgt und sich niemals allzu weit vom Pfad entfernt.
Auch verfolgt "Vollendet" ein straffes Tempo, wodurch eine angenehme Spannung entsteht, die man schon ab der ersten Seiten zu spüren bekommt und die sich bis zum Schluss durch die Geschichte zieht.
Dieser Auftakt besitzt diesen gewissen Charme, der es dem Leser unmöglich macht dieses Buch vorzeitig aus der Hand zu legen. Man liest und liest und ehe man sich versieht, ist man auch schon am Ende angelangt.
Dieses Ende gibt einen kleinen Ausblick auf das, was in den nächsten beiden Bänden passieren soll und kommt auch ohne Cliffhanger aus, um die Spannung zu schüren.
Aufgrund ihres Schicksals sind es die Hauptprotagonisten gewohnt, um ihr Leben zu kämpfen. Ihr Wunsch nach einem freien, selbstbestimmten Leben wird authentisch dargestellt, ebenso wie ihr gesamtes Verhalten, das sich den jeweiligen Situationen realistisch anpasst. Innerhalb der Handlung machen sie eine große Wandlung ihres Charakters durch und beweisen stets Mut und Hoffnung. Sie besitzen eine Stärke, die elementar für diese Art von Genre ist, dennoch vergessen sie dabei nie, wer sie sind.
Die beiden unterschiedlichen Lager dieser Welt wurden seitens des Autors auf ihre jeweilige Art äußerst authentisch skizziert, dabei spart er niemals an Dramatik, wodurch man die Härte dieser Welt gut zu spüren bekommt.
Durch einen packenden und dramatischen Schreibstil vermag es Neal Shusterman einen echten Pageturner dem Leser vorzulegen, der nahe geht, dabei aber voller Poesie die Frage des Lebens und dessen Wert aufwirft und sie von unterschiedlichster Weise beleuchtet.
Trotz der Umgangssprache liest sich "Vollendet" äußerst flüssig, was noch einmal bestärkt wird durch die kurzen Kapitel und die straffe, temporeiche Erzählweise.
Hmm .. also irgendwie veränderst Du gerade Deinen Schreibstil sehr.
AntwortenLöschenZwar ist die Rezension äußerst wohlklingend und bedenkt viele verschiedene Aspekte und liest sich auch sehr flüssig.
Aber man hat irgendwie das Gefühl, dass hier ganz sachlich versucht wurde, das Buch dem Leser näher zu bringen.
Irgendwie fehlen mir die Worte, wie DU dich beim lesen gefühlt hast .. weißt was ich meine?
Ist keine Kritik, ist mir nur aufgefallen ....