Klappentext:
Die 17-jährige Tavia ist ein Wunder: Sie hat als Einzige einen Flugzeugabsturz überlebt. Doch plötzlich hat sie Visionen von einem seltsam altertümlich wirkenden Jungen, der sie vor einer großen Gefahr warnt. Und bald wird sie von mysteriösen Männern verfolgt. Tavia flieht gemeinsam mit Benson, ihr einziger Vertrauter und gleichzeitig ihre große Liebe. Sie finden heraus, dass Tavia eine Göttin ist: Vor Urzeiten wurde sie dazu verdammt, immer wiedergeboren zu werden, immer auf der Suche nach ihrem Seelenpartner. Ihre Verfolger sind die Reduciata, die einen ewigen Kampf gegen die Götter führen. Ihre einzige Hoffnung ist Quinn, der Junge aus ihrer Vision. Nur mit ihm ist Tavia unverwundbar und kann gegen die Reduciata bestehen. Doch dafür muss Tavia Benson verlassen …
"Der Kuss der Göttin" ist der erste Band der neuen Reihe von Aprilynne Pike um die gefallene Göttin Tavia.
Der Einstieg in diesen Roman erfolgt langsam, aber stetig. Jedoch ist dies kein Manko, denn es passt perfekt zu der Suche der Hauptprotagonistin nach sich selbst. Der Leser durchlebt im gleichen Tempo wie Tavia ihre übernatürlichen Erlebnisse und geht mit ihr gemeinsam diesen Mysterien auf die Spur.
Betrachtet man aber die Ereignisse, die während ihrer Selbstfindung auftreten, so ergibt sich dort ein sehr straffes und atemloses Tempo, das sich auf eine angenehm zu lesende Weise mit seinem langsameren Gegenüber verbindet und sich dadurch gegenseitig ergänzt und ausgleicht.
Die unterschiedlichen Facetten, die Aprilynne Pike in dieser Geschichte miteinander verknüpft, sind sehr vielfältig. So wirkt der Roman zu Anfang wie eine gewöhnliche Geschichte dieses Genres, offenbart aber nach und nach immer mehr von seinem eigentlichen Geschehen, das in großer Mannigfaltigkeit anzutreffen ist. Neben Magie, Übernatürlichem, Liebe, Selbstfindung und Gut gegen Böse, findet man sich ebenfalls in einem abenteuerlichen und atemlosen Roadtrip durch Amerika wieder, der ungeheuer viel Spaß beim Lesen bereitet und dem Leser spannende Lesestunden beschert.
Diese Spannung, die durch das tolle Tempo ziemlich konstant im oberen Bereich anzutreffen ist, wird immer wieder durch die überraschenden Wendungen verstärkt. Stets passiert irgendetwas und jede noch so ruhige Szene wird durch etwas Unvorhergesehenes unterbrochen, sodass man Langeweile hier vergeblich sucht, sondern so kurzweilig durch die Seiten fliegt, dass die knapp 400 Seiten in Null Komma Nix gelesen sind.
Aprilynne Pikes Idee hinter dieser Reihe gefällt mir ausgesprochen gut. Auch wurde sie sehr gut umgesetzt und hat so gut wie ihr volles Potential in diesem ersten Roman ausgeschöpft. Man verweilt sehr gerne in dieser Geschichte, die durch ihre mysteriöse und doch auch magische Atmosphäre, ein angenehmes Gefühl beim Leser hervorruft.
Durch die bildhafte Sprache der Autorin kann man sich Orte und Begebenheiten sehr gut vorstellen und wird stellenweise in die Zeit zurückversetzt. Auch die diversen Gefühle werden beim Lesen sehr gut transportiert und schaffen ein gelungenes Komplettpaket.
Die Handlung ist dabei herrlich undurchsichtig. Wer ist Gut? Wer ist Böse? Diese Fragen stellt man sich beim Lesen immer wieder, denn nichts ist, wie es scheint und man weiß nie, was als Nächstes auf einen zukommt, da sich die Autorin immer etwas Neues hat einfallen lassen und sich nie in die Karten schauen lässt. Auch die Vielschichtigkeit und die Komplexität dieser Welt hält einiges an Potential für die Folgebände bereit.
Das Ende dieses ersten Teils ist so gut wie in sich abgeschlossen, zeigt aber schon einmal gewisse zukünftige Handlungsstränge auf, die äußerst vielversprechend anmuten und neugierig auf die Fortsetzung machen.
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