Klappentext:
... Sie alle müssen feststellen, dass ihre Geschichte nicht so berechenbar ist, wie sie bisher dachten ...
In der Nacht zum 3. Dezember verlassen Jesda, Lucy und Lyall Marforths Villa und machen sich auf den Weg nach Süden. Ihr Ziel: Haven.
Während die anderen verzweifelt nach einer Möglichkeit suchen, in das Gefängnis hinein zu kommen - und vor allem wieder heraus - verliert Ella jedes Zeitgefühl und am Ende siegen Angst und Hoffnungslosigkeit.
Hilflos muss Jesda einsehen, dass er zu viele Menschen in diese Sache hineingezogen hat, dass es nur einen Weg gäbe, alles abzubrechen. Doch damit hätten alle umsonst gelitten.
Die Gruppe scheint durch Streit und Unsicherheit zu zerbrechen.
Am Ende ...
Das Problem einer Schleife ist, dass sie kein Ende hat!
"Kalte Seele" ist der zweite Band der "A place in time"- Trilogie von Patricia Rabs, einer Genremischung aus Science-Fiction, Zeitreisen und Dystopie mit noch vielen weiteren tollen Facetten.
"Kalte Seele" setzt so gut wie direkt an die Geschehnisse des ersten Bandes "Falsches Blut" an und führt diese weiter. Dabei wird stets ein rasches Tempo beibehalten, das für viel Spannung und Dramatik sorgt. Es finden sich in diesem Roman keinerlei Nebensächlichkeiten, die den Lesefluss stören würden. Stattdessen sind jedwede Details für den weiteren Verlauf von Belang und offenbaren nach und nach ihren tieferen Sinn.
Es ist klar erkennbar, dass die Autorin ihrem Handlungsablauf stringent folgt, ihn dabei aber niemals wie eine Aneinanderreihung von Tatsachen erscheinen lässt. Alle Elemente und Szenen bekommen die nötige Aufmerksamkeit, die benötigt wird, um eine authentische Geschichte zu schaffen, die von Anfang bis Ende spannend und mitreißend zu lesen ist.
Dabei offenbart sich eine feinsinnige und gut durchdachte Handlung, die sich von ihrer Grundidee von anderen Romanen dieses Genres abhebt. Die Ideen zur Zukunft erscheinen realistisch und beweisen eine ausgewogene Komplexität, um weder zu wenige Details noch zu viele aufzuweisen, die entweder unlogisch oder zu langatmig erscheinen würden.
"Kalte Seele" ist eine Geschichte mit sehr viel Tiefe, die die Dramatik der zukünftigen Welt mit all ihren Gefahren gut auf den Leser zu übertragen weiß und ihm eine stellenweise bedrückende Atmosphäre beschert. Auch hier herrscht eine wohl dosierte und authentisch erscheinende Portion an Gewalt, die dabei weder verherrlicht, noch nur unzureichend angekratzt wird, um die Authentizität dieser Zukunftsversion in Frage zu stellen.
Dieser Roman besitzt so viel Spannung, dass man in der Geschichte regelrecht versinkt und immer weiterlesen muss, um den Geheimnissen nach und nach auf den Grund zu gehen. Es entwickelt sich ein immer stärker werdender Sog, der die kleineren Schwächen dieses Romans zu überdecken weiß und den Leser in eine fesselnde Geschichte zieht, der man sehr gerne folgt.
Zu den kleineren Schwächen gehören die Charaktere mit denen ich manchmal einfach nicht warm werden konnte. Ella wirkt stellenweise, trotz der Dinge, die sie erlebt hat, ein Stück weit naiv und hilflos ohne Jesda, der wiederum oftmals sehr aufbrausend und machomäßig erscheint.
Ich hätte mir bei beiden ein wenig mehr Facetten gewünscht, um ihre Charaktere dreidimensionaler werden zu lassen.
Auch finden sich an der einen oder anderen Stellen immer wieder kleinere grammatikalische Fehler, die zwar nicht immer, aber manchmal das Verständnis des Romans behindern und mich manche Sätze mehrfach lesen ließen.
Am Ende findet sich ein doch recht fieser Cliffhanger, der mich extrem neugierig macht auf das, was Patricia Rabs sich für den finalen Band hat ausgedacht und bin schon sehr auf dessen Erscheinen gespannt.
Fazit: Ein fesselnder Zeitreise/Dystopie- Roman, der mir spannende Lesestunden beschert hat und seine kleineren Schwächen gekonnt zu überspielen wusste.
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