Klappentext:
Die junge Fotografin Sara reist durch den mittleren Westen der USA, auf der Suche nach dem einen, besonderen Foto. Als ihr in einem Museum der Comanche Makah über den Weg läuft, ist sie hingerissen. Das perfekte Gesicht für das perfekte Foto.
Doch wie erklärt sich die Vertrautheit zwischen ihnen? Was haben die intensiven Träume zu bedeuten, die sie seit ihrem ersten Zusammentreffen immer häufiger heimsuchen? Träume, die sie in die Vergangenheit reisen lassen, in eine Welt, die längst untergegangen ist. Immer mehr Fragen tauchen auf, die mit dem Verstand nicht zu beantworten sind.
Als Pflichten Sara zurück nach New York zwingen, wird sie von Visionen überwältigt. Sie spürt, dass nur Makah ihr helfen kann. Verzweifelt versucht sie, ihn wiederzufinden, doch als es ihr endlich gelingt, bricht Unheil über die beiden Liebenden herein. Schatten aus ferner Vergangenheit drohen ihr Leben zu zerstören, auf Sara wird ein Mordanschlag verübt.
Während Vision und Wirklichkeit zunehmend verschwimmen und eine tragische Liebe aus längst vergangenen Zeiten ihren Weg in die Gegenwart findet, kämpft Makah um das Leben der Frau, der sein Herz gehört.
Ich habe mich ab der ersten Seite in dieses Buch verliebt. Es erzählt eine Geschichte, die so dramatisch, so leidenschaftlich ist, das sie beim Leser eine längst vergessene Saite zum Klingen bringt.
Die Autorin schürt eine Sehnsucht im inneren des Lesers, die gleichzeitig so wunderschön, aber auch tieftraurig, dabei aber nur schwerlich in Worte zu fassen ist.
Das gesamte Spektrum an Emotionen wird in "Nocona" abgedeckt, von grenzenloser Freude über wilde Romantik bis hin zu tiefer Trauer findet man hier alles und ist die gesamte Handlung hindurch und auch noch später tief bewegt, denn diese Geschichte klingt lange nach.
Auch die Atmosphäre ist kaum in Worte zu fassen, sie ist einerseits so von wilder Leidenschaft geprägt, aber andererseits auch von so starker Sehnsucht, das es schier das Herz zerreißt. Diese indianische Welt wird so authentisch und von dieser Sehnsucht durchzogen dargestellt, dass man ein Teil von ihr wird und sich wünscht, dass diese Geschichte niemals enden möge.
Man entflieht der Realität, beginnt zu Träumen und verspürt genau das, was die Protagonistin Sara in diesem Buch zum Ausdruck bringt: das immer irgendetwas gefehlt hat, aber man nie wusste, was es ist. Diese Geschichte vermag solche Lücken zu schließen und lässt den Leser von längst vergessenen Zeiten träumen, die von Freiheit und unendlicher Weite geprägt waren.
Die Emotionen werden in dieser Geschichte so stark transportiert, das man sie leibhaftig fühlt; man leidet, man fiebert mit und verdrückt auch das eine oder andere Tränchen, vorallem am Ende, das so herzzerreißend dramatisch und von so starker Liebe beherrscht wird, das es selbst dem härtesten Leser an die Substanz geht.
All das wird begleitet von einer spannenden Geschichte, die wie ein Abenteuer anmutet, das man nur allzu gern mitbestreitet. Die Romantik, die in "Nocona" stark zum Tragen kommt, ist einfach nur authentisch und wunderschön. Trotz aller Widrigkeiten ist die Liebe der Protagonisten so lebendig und so stark, dass "Nocona" nicht nur in diesem Bereich epische Ausmaße annimmt.
Da diese Geschichte von verschiedenen Personen in verschiedenen Zeiten geschildert wird, entsteht ein komplexes Bild fernab von Raum und Zeit. Atmosphärisch dicht erzählt, begeistert es jeden Fan dieses Genres und lässt diese Story lange nachwirken.
Ich hoffe, dass die Autorin noch weitere Geschichten dieser Art verfassen wird, denn "Nocona" ist definitiv ein Jahreshighlight 2012 und darüber hinaus.
Die Charaktere, die zum Teil fiktiv und zum anderen Teil historisch belegte Persönlichkeiten darstellen, wurden in ihren Lebensumständen authentisch skizziert. Sie spiegeln das Leben perfekt wieder; ihre Emotionen, Handlungen, all das lässt vergangene Zeiten Wirklichkeit werden und die Tradition der Ureinwohner Amerikas wieder aufleben. Dabei wurde ihre Kultur mit so viel Liebe und Herzenswärme geschildert, das man sich ihren Bräuchen nur noch stärker verbunden fühlt.
Die Linie zwischen Vergangenheit und Gegenwart verwischt und lässt den Geist des Lesers zwischen den Wirklichkeiten verharren; wie ein Adler, der über die Prärie kreist, voll ungebrochener Freiheit und Liebe zum Leben.
Britta Strauß schreibt so voller Poesie und Herzenswärme, dass man sich dem Sog dieses Buches einfach nicht entziehen kann. Ihre Art zu schreiben ist einerseits episch, andererseits auch sehr cineastisch. Die von ihr beschriebenen Szenen werden vor den Augen des Lesers Wirklichkeit und sie vermittelt das Gefühl, als wäre man mit Körper und Geist Teil dieser Zeiten. Diese Lebendigkeit lässt "Nocona" zu einer wunderschönen, einmaligen Geschichte werden, in der man sich immer wieder gerne verliert, die beim Leser tief im Inneren etwas verändert und ihn nachdenklich werden lässt.
Das Cover spiegelt auf eine wunderschöne Art und Weise den Charakter dieser Geschichte wieder. Wärme, Traum und Kultur verschmelzen zu einem eindrucksvollen und perfekten Abbild des Inhalts und bringen den Aspekt der Ureinwohner Amerikas klar auf den Punkt. Die Melancholie dieser Geschichte findet sich auf dem Cover wieder und beschert somit ein rundum gelungenes Meisterwerk, dem ich am liebsten 100 Sterne geben würde, um seine Einmaligkeit zum Ausdruck zu bringen.
Ohja, das klingt wirklich suuuuper schön! Und Deine Rezi macht doppelt Lust darauf!
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