Freitag, 20. Oktober 2017

Scherben der Dunkelheit von Gesa Schwartz

Klappentext:
Die sechzehnjährige Anouk verbringt die Ferien in einem kleinen Dorf in der Bretagne. Kurz nach ihrer Ankunft gastiert der Dark Circus in der Nähe: ein geheimnisvoller Zirkus, der im Dorf für seine düsteren und besonderen Vorstellungen bekannt ist. Auch Anouk gerät schnell in seinen Bann und damit in einen Kosmos, den sie kaum für möglich hielt: Eine magische Welt öffnet sich vor ihr, in der sie den mysteriösen Zauberer Rhasgar kennenlernt. Doch der Dark Circus birgt mehr, als Anouk ahnt. Bald schon schwebt sie in tödlicher Gefahr und weiß nicht mehr, wem sie trauen kann. Denn es gibt keine Regeln im Dark Circus bis auf eine: Nichts ist, wie es scheint ...
"Scherben der Dunkelheit" ist ein Roman aus der Feder von Gesa Schwartz.

Wer die Autorin kennt, weiß, dass sie ein Genie der Sprache ist. Sie vermag es, aus Wörtern Bilder im Kopf des Lesers heraufzubeschwören, die sich mit einer Bildhaftigkeit und Vielschichtigkeit auszeichnen. Aus diesem Grund ist auch Konzentration gefragt, denn jeder Satz hat eine tiefere Bedeutung, die es zu ergründen gilt. Auch bei dieser Geschichte hat sie wieder einmal eine Welt konzipiert, die vor außergewöhnlichen Ideen nur so strotzt. Eingewebt in ein unglaubliches Setting entsteht so etwas Besonderes, das aus der Realität entführt und die Zeit still stehen lässt. Getreu dem Motto des Buches: Nichts ist, wie es scheint,... muss man als Leser lernen, zwischen den Zeilen zu lesen, um die Schönheit dieser Geschichte gänzlich zu erfassen.

Auch wenn die Spannung meist nur unterschwellig zu spüren ist, so ist sie dennoch greifbar, um in den passenden Momenten herauszuspringen und dem Leser mit einer neuen Überraschung in seinen Bann zu schlagen. Sie ist einfach als überaus raumgreifend zu beschreiben und punktet dazwischen mit den leisen Tönen und sprachlicher Schönheit. Dieses Buch muss man definitiv langsam lesen, um all seine Besonderheiten ergründen zu können und selbst dann, kann man sich sicher sein, dass einem bestimmt noch irgendwo etwas entgangen ist. Ich war definitiv gefesselt und habe mir die Geschichte wie ein gutes Essen auf der Zunge zergehen lassen.

Ebenso vielschichtig und tiefschürfend ist die düstere Atmosphäre, die perfekt zu der Handlung passt. Es scheint, als wäre man mittendrin gefangen im Dark Circus und würde wie die Artisten ein Teil von ihm werden. Es gibt auch hier so einiges zu entdecken, das von jeder Menge Kreativität und grenzenloser Phantasie geprägt ist. 

Der Schluss und die Erklärungen am Ende haben mir überaus gefallen und mich zufriedengestellt zurückgelassen. Wunderbar durchdacht und ausgeklügelt umgesetzt. Nun bin ich auf ein weiteres Meisterwerk der Autorin gespannt und auf das Abenteuer, das uns Leser dort erwarten wird. So viel ist gewiss: es wird spannend, phantastisch und geprägt von sprachlicher Schönheit.

Fazit: Sprachlich umwerfender Roman, der mit unterschwelliger Spannung und einer unnachahmlichen Erzählweise zu punkten weiß.


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