London 2015: Als das 17-jährige Genie Sherlock auf die 16-jährige Jamie Moriarty trifft , ist er fasziniert von ihrem Scharfsinn und ihrem Witz. Zwei Seelenverwandte haben sich gefunden – und als kurz nach ihrer ersten Begegnung im Regentspark ein schauerlicher Mord geschieht, dessen Opfer in der Jugend mit Moriartys verstorbener Mutter befreundet war, begibt sich das Mädchen auf die Suche nach dem Täter. Sherlock immer an ihrer Seite werden sie beide tief hineingezogen in die Vergangenheit von Moriartys Familie und decken ein schreckliches Geheimnis auf. Sollte Jamies gewalttätiger Vater ein Mörder sein – und hat er sein nächstes Opfer womöglich schon im Visier?
"Wie alles begann" ist der erste Band der "My Dear Sherlock"-Trilogie von Heather Petty.
Als großer Sherlock Holmes Fan war dieses Buch von Anfang an ein Must-Read und schon auf den ersten Seiten wird klar, dass es sich hierbei um eine interessant konstruierte Geschichte handelt, die auf wohlüberlegten Ideen beruht. Ein junger Sherlock Holmes und eine junge weibliche Moriarty? In groben Zügen schon in Andrew Lanes "Young Sherlock Holmes"-Reihe und der amerikanischen TV-Serie "Elementary" aufgeworfen, kombiniert die Autorin diese und viele weitere Facetten um den Charakter Sherlock Holmes zu einer Geschichte, die in unserer Gegenwart angesiedelt ist und sich deren Annehmlichkeiten bedient.
Schon der Einstieg in diesen Roman wirft den typischen Charme eines Sherlock Holmes auf, aber auch das Genie Moriartys ist bereits klar erkennbar. Aus ihrer Sicht erzählt, kann man sich hervorragend in ihr Seelenleben einfühlen und nach und nach nachvollziehen, weshalb sie zu dem Charakter mutiert, der sie letztendlich wird.
Die Geschichte ist durchaus spannend konstruiert und beweist eine Vielzahl an genialen Elementen. Auch das Tempo ist überaus hoch, sodass man regelrecht durch die Seiten fliegt. Allerdings hätte man die Geschichte mit ein wenig mehr Tiefe versehen können, um die ausgeklügelte Raffinesse von Sherlock Holmes und dem aufklären des Rätsels um die Morde mehr Raum zu geben. Auch verrät der Klappentext schon etwas zu viel von der eigentlichen Handlung, sodass die Überraschungen im Verlauf ins Hintertreffen geraten und nicht mehr die selbige Wirkung erreichen, die sie eigentlich erreichen sollen. Dennoch ist das ausgeklügelte Potential schon klar erkennbar und wartet nun in den Folgebänden darauf, dies vollends auszuschöpfen.
Die Atmosphäre des Romans ist ziemlich düster und entspricht dem Charme englischer Kriminalliteratur oder TV-Serien. Im Verlauf treten auch immer wieder gewalttätigere Szenen auf den Plan, die für jüngere Leser eher ungeeignet erscheinen.
Am Ende erschließt sich den Leser der Ausblick auf ein neues Abenteuer der beiden Hauptprotagonisten, da dieser erste Band im Groben abgeschlossen ist. Im Folgeband darf man als Leser einiges erwarten, da die letzten Sätze so einiges versprechen.
Fazit: Spannender Auftakt der Trilogie, der man durchaus noch mehr Raum für die Genialität der beiden Hauptprotagonisten hätte lassen können, um diese stärker zum Ausdruck zu bringen.
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