Klappentext:
Die 14-jährige Becca King ist auf der Flucht. Ihr Stiefvater hat seinen Geschäftspartner ermordet und er weiß, dass Becca es weiß, denn sie kann die Gedanken anderer Menschen hören. Nun ist sie auf einer abgeschiedenen Insel untergetaucht, ganz allein, mit einem neuen Namen, einer neuen Haarfarbe und einer neuen Identität. Ein Neuankömmling versetzt die Inselbewohner in Aufregung. Die junge Meeresbiologin Annie hofft auf eine wissenschaftliche Sensation die Entdeckung einer unbekannten Spezies. Dies Inselbewohner misstrauen Annie, und auch Becca will herausfinden, was Annie wirklich vorhat. Bei einem dramatischen Tauchgang macht Becca eine ungeheuerliche Entdeckung und trifft eine Entscheidung auf Leben und Tod.
"Wetterleuchten" ist der zweite Band der "Whisper Island"-Reihe von Elizabeth George.
Nachdem eine geraume Zeit zwischen Band 1 und 2 vergangen ist, fällt es dem Leser durchaus schwer, sich wieder in die Handlung einzufinden. Es fehlen Rückblenden oder eine inhaltliche Zusammenfassung des Vorgängers, um der Erinnerung auf die Sprünge zu helfen.
Weiterhin wird der Cliffhanger, sowie der Großteil der Handlungsstränge des ersten Bandes, nicht weitergeführt. Stattdessen werden neue Fäden gesponnen, sodass der Leser doch ein Stück weit verwirrt in der Geschichte herumirrt und sich auf die Suche nach dem roten Faden begibt.
Dieser ist nur bedingt in "Wetterleuchten" erkennbar, denn in der ersten Hälfte dieses Romans ist keine klare Gestaltung ersichtlich, weshalb man sich stets fragt, auf was alles hinauslaufen wird. Die vielen Handlungsebenen wirken stellenweise etwas konfus und ergeben erst in der zweiten Hälfte ein wenig mehr Sinn.
Die eigentlich Haupthandlung, die überhaupt nichts mit Beccas Flucht und ihrem zurückgelassenen Leben zu tun hat, liest sich zwar recht spannend, hätte allerdings etwas gestrafft werden können, um das Geheimnisvolle stärker hervorzuheben. So dümpelt die Geschichte stellenweise langsam vor sich hin und der Leser wird einfach nicht richtig gefesselt.
Hinzu kommt, dass der Rest der Handlung hormonell sehr überfrachtet wirkt. Zwischen den verschiedenen Protagonisten steht stets das Thema "Sex", sodass man in ihren Charakteren einfach keine klaren Facetten erkennen kann und sie doch recht blass wirken. Auch hier war kein tieferer Sinn für mich auszumachen.
"Wetterleuchten" besitzt keine richtige Tiefe. Die Ereignisse wirken gewollt und lediglich herunter erzählt. Es fehlt das Besondere, das was den Leser fesselt und die Neugier in ihm weckt, die Geheimnisse ergründen zu wollen. Man kann sich weder in die Protagonisten einfühlen, noch sich von der Handlung begeistern lassen.
Elizabeth George hätte aus dem Hauptthema dieses Romans viel mehr machen können, denn in dieser paranormal angehauchten Geschichte steckt viel Potential, das aufgrund der hormonellen Übersteuerung der Charaktere in den Hintergrund getreten ist und sich nicht vollends entfalten konnte. Schade.
Bleibt zu hoffen, dass Elizabeth George das Ruder mit Band 3 wieder herumreißen kann und diese doch bisher mittelmäßige Reihe in ungeahnte Höhen katapultieren lässt. Außerdem wäre es toll, wenn man auf die Fortsetzung nicht wieder so lange warten müsste, damit die Geschehnisse doch noch ein Stück weit im Gedächtnis des Lesers verankert sind.
Fazit: Ein doch recht langweiliger zweiter Teil dieser Reihe mit einigen Schwächen, die dringendst ausgebessert werden müssen, um den Leser begeistert zurückzulassen.
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