Klappentext:
Arras ist eine kalte, lichtdurchflutete Welt, deren Bewohnern jede Selbstbestimmung genommen wurde – selbst im Tod ist niemand frei. Nur wenige können hoffen, durch die Gilde der Zwölf in den Heiligen Convent aufgenommen und damit für ein Leben in Luxus und Überfluss erwählt zu werden.
Doch Adelice ahnt, dass das scheinbare Privileg in Wirklichkeit Verdammnis bedeutet, schließlich hat niemand den Convent je wieder verlassen … So versucht sie vergebens, ihre seltene Begabung zu verbergen. Denn gesegnet mit der Fähigkeit, das Gewebe des Lebens zu flechten, Schicksalsfäden miteinander zu verweben oder einzelne daraus zu entfernen, ist sie genau das, wonach die Gilde seit Langem sucht.
Adelice kämpft um ihre Freiheit und das Leben ihrer Schwester und beginnt, die goldenen Fäden des Kokons zu zerreißen, der sie und die Menschen von Arras gefangen hält …
"Die Lichtfängerin" ist der erste Teil der "Cocoon"- Trilogie der Amerikanerin Gennifer Albin.
Während der Großteil der bereits bekannten Dystopien auf der Erde spielen, hat sich die Autorin für ihre Welt etwas ganz Besonderes ausgedacht, denn diese spielt, zumindest in diesem ersten Band, in einer gewebten Parallelwelt. Diese erstrahlt auf den ersten Blick in warmer Atmosphäre ist aber, sobald man das System näher kennen lernt, kalt und berechnend. Denn auch hier zählt nicht der Einzelne, sondern nur das Ganze, das mit jedem Mittel versucht wird, aufrecht gehalten zu werden.
Dabei ist die Story, die die Autorin um dieses System gewebt hat, äußerst spannend und perfekt durchdacht. Einmal in diese Welt abgetaucht, kann man sich ihr nicht so schnell wieder entziehen, denn sie bietet Kurzweil vom Feinsten.
Zwar braucht man als Leser ein Stück weit Zeit, um die Hintergründe des Webens und somit dieser Welt zu verstehen, doch nach und nach offenbart sich dieses Geheimnis und bietet gerade durch dieses Geheimnisvolle etwas Magisches, das diese Dystopie stimmungsvoll umgibt.
Erscheint es nach kurzer Zeit, als ob sich in "Die Lichtfängerin" eine romantische Dreiecksbeziehung ergibt, so wird man kurze Zeit später eines Besseren belehrt und positiv überrascht.
Das Ende ist spektakulär und voller Dramatik. Es bietet eine tolle Grundlage für den zweiten Band und macht Lust auf mehr, denn noch sind einige Fragen offen und einige Handlungsstränge warten auf Klärung.
Adelice ist eine starke und toughe Frau. Sie steht für ihre Ansichten ein und lässt sich nicht der Gehirnwäsche des Systems unterziehen, sondern bleibt stets sie selbst. Gerade deswegen und aufgrund ihres oftmals vorlauten Mundwerks bringt sie sich öfter in die Bredouille. Diese Charaktereigenschaften machen sie zu einem sympathischen Hauptcharakter mit dem man gerne mitfiebert.
Auch die anderen Charakterzeichnungen haben mir gut gefallen, da sie einerseits zwar augenscheinlich stereotyp erscheinen, nach und nach aber einiges an Facettenreichtum offenbaren.
Gennifer Albin besitzt einen sehr flüssigen und locker leichten Schreibstil, der vorallem in den Beschreibungen angenehm bildhaft zu lesen ist. Wenn man sich erst auf diese spezielle Welt einmal eingelassen hat, wird man mit einer packenden und einmaligen Handlung belohnt, die die ein oder andere Überraschung auf den Plan bringt.
Ich habe leider nicht "ein stück weit" gebraucht, um die Hintergründe zu verstehen.. Ich hab sie immer weniger verstanden xD Aber mir hats trotzdem gefallen ;)
AntwortenLöschenLiebe Grüße