Klappentext:
Die 17-jährige Ismae flüchtet vor einer Zwangsheirat und findet Zuflucht im Kloster von St. Mortain, wo die Schwestern noch den alten Gottheiten dienen. Doch um selbst ein neues Leben beginnen zu können, muss sie das Leben anderer zerstören: Der Gott des Todes hat ein Schicksal als Auftragsmörderin für sie vorgesehen …
Ismaes erster Auftrag führt sie an den Hof der bretonischen Herzogin, wo sie mit einem unlösbaren Gewissenskonflikt konfrontiert wird: Wie kann sie den Auftrag des Todes ausführen, wenn das Opfer ihr Herz gestohlen hat?
"Grave Mercy" ist der erste Teil einer Trilogie von Robin LaFevers.
Es ist ein historischer Roman mit leichten paranormalen Elementen, die sich nicht zu aufdringlich an die Story anfügen.
Robin LaFevers hat dabei rund um die französische Geschichte ihre eigene "Welt" geschaffen und diese schlüssig und spannend gestaltet.
Dabei besitzt alles Hand und Fuß, sodass auch die für den Adel typischen Irrungen und Wirrungen einen elementaren Part in "Grave Mercy" einnehmen und diese authentisch wiedergegeben werden. Alle wichtigen Elemente des damaligen Lebens, die nicht nur innerhalb des Adels und des Klerus vonstatten gingen, sind realistisch dargestellt, sodass dieser historische Roman sehr gut recherchiert worden ist, dabei aber eine gewisse Eigenständigkeit besitzt, und das nicht nur aufgrund der paranormalen Elemente.
Spannung ist durchweg gegeben, da die Autorin trotz der 544 Seiten ihr Augenmerk auf die eigentliche Handlung gelegt und um sie herum eine schöne und abenteuerreiche Geschichte gesponnen hat.
Die Gewaltszenen sind für ein Jugendbuch durchaus angemessen und nicht allzu blutig. Dennoch kommt das eigentliche Hauptelement von "Grave Mercy" nicht zu kurz: Ismae's Leben als Meuchelmörderin.
Eine kleine Portion Romantik ist ebenfalls zu finden, wobei diese eine teilweise untergeordnete Rolle spielen mag.
Robin LaFevers hat eine dramatische, aber auch tolle Atmosphäre geschaffen, die einen tollen Lesegenuss beschert und den Leser dem nächsten Band entgegenfiebern lässt.
Das Ende ist in sich abgeschlossen, daher bin ich gespannt, ob sich die Autorin einem anderen Charakter widmen oder ob die Geschichte um Ismae wieder aufgenommen wird.
Die Charakterzeichnungen haben mir sehr gut gefallen, da sie facettenreich und tiefgründig sind.
Ismae ist eine passende Heldin und wirkt durch ihren Hintergrund und die Moralvorstellungen der damaligen Zeit sehr authentisch. Dennoch ist sie eigenständiger als andere Frauen dieser Zeit, wodurch sie umso sympathischer erscheint.
Duval ist der perfekt passende männliche Gegenpart zu Ismae, da beide nicht so unterschiedlich sind, wie sie glauben. Er ist zwiegespalten, wodurch er eine noch interessantere Charakterfarbe zugesprochen bekommt, dabei aber stets Gentleman bleibt.
Auch die Nebenfiguren waren passend, da sie das Gesamtwerk authentisch abgerundet haben.
Robin LaFevers hat einen sehr bildgewaltigen und lebendigen Schreibstil mit dem sie "Grave Mercy" eine Seelen eingehaucht hat. Dieser Schreibstil besitzt das gewisse Etwas, wodurch die 544 Seiten wie im Fluge vergehen und das Lesen Seite um Seite einen wundervollen Lesegenuss bietet.
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