Mittwoch, 1. August 2012

Düsteres Verlangen- Die wahre Geschichte des jungen Victor Frankenstein 01 von Kenneth Oppel


Düsteres Verlangen

Genf, um 1800: Victor und Konrad Frankenstein lieben einander so innig, wie es nur Zwillinge vermögen. Allein die schöne Elizabeth steht zwischen ihnen. Dann erkrankt Konrad plötzlich an einem lebensgefährlichen Fieber. Die Ärzte stehen vor einem Rätsel. Victor, rasend vor Verzweiflung, ist bereit, alles für seinen Bruder zu tun. Im Chateau Frankenstein stößt er auf eine geheime Bibliothek, in der ein Buch das »Elixier des Lebens« verspricht. Dessen Zutaten scheinen der Phantasiewelt eines kranken Geistes zu entstammen. Oder doch nicht? Zusammen mit Elizabeth macht sich Victor auf die Suche. Unvorstellbare Prüfungen erwarten die beiden – aber auch unerwartete Versuchungen. Was wird stärker sein: Bruderliebe oder Leidenschaft? Das größte Opfer seines bisherigen Lebens steht Victor bevor ...


"Düsteres Verlangen" ist der erste Band um "Die wahre Geschichte des jungen Victor Frankenstein" und ein indirektes Prequel zu Mary Shelley "Frankenstein":
Die literarischen Fakten dieses Buches decken sich zum größten Teil mit denen der Geschichte der englischen Autorin, lediglich an wenigen Stellen hat Kenneth Oppel seiner eigenen Fantasie diesbezüglich freien Lauf gelassen und seine eigene Geschichte über den jungen Victor Frankenstein verfasst, die eine mögliche Variante aufzeigt, wie ebendieser zu dem wird, der er in "Frankenstein" ist.
"Düsteres Verlangen" gleicht einem historischen Roman mit alchemistischem Bezug und einer ordentlichen Portion Abenteuer. 
Die Spannungskurve ist sehr weit oben angesetzt, da der Autor stringent seinem roten Faden folgt und viele Überraschungen in die Handlung miteingebaut hat. Mit viel Kurzweil und dem gewissen Etwas weiß der Autor zu überzeugen und schafft es auch ohne klassische Fantasyelemente den Leser zu begeistern.
Nebenbei erfährt man auch viel über die Weltanschauung des frühern 19. Jahrhunderts, sowie über die damaligen medizinischen Erkenntnisse und über Alchemie, die den größten Part innerhalb der Geschichte einnimmt. Diese wurden gekonnt in die Handlung mit eingewoben und bleiben stets interessant zu lesen, ohne erdrückend zu erscheinen.
In sich ist dieser erste Band abgeschlossen, bildet aber eine vielversprechende Grundlage für den zweiten Band.


Die Charaktere wurden der Zeit entsprechend skizziert. Durch ihre Ecken und Kanten erscheinen sie authentischer, auch wenn der ein oder andere Protagonist stellenweise tiefgreifender hätte ausgearbeitet werden können.
Durch die Erzählweise aus Victors Sicht bekommt der Leser einen tieferen Einblick in dessen Gefühle. Seine innere Zerrissenheit wird dadurch stark zum Ausdruck gebracht. 


Kenneth Oppel hat seinen Schreibstil an die Zeit des frühen 19. Jahrhunderts angepasst. Dennoch ist er stets flüssig zu lesen und wird von einer fesselnden Erzählweise begleitet. Man kann sich sehr gut in die Handlung einfühlen, denn auch der Wissensdurst beim Leser wird geweckt.


Das Cover erscheint auf den ersten Blick ein wenig skurril, aber beim näheren Hinsehen erkennt man viele verschiedene Elemente, die im ersten Moment wenig Sinn ergeben, sich aber nach und nach bei Lesen des Buches erschließen. Man entdeckt immer wieder neue Details. Daher ist es perfekt gewählt, denn die Handlung ist ja auch nicht allzu gewöhnlich, sondern sehr speziell und einzigartig.


   



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