Sonntag, 29. Juli 2012

Schattenspieler von Michael Römling


Schattenspieler (Front-Cover)

April 1945: Berlin liegt in Schutt und Asche, und die Rote Armee steht bereits vor den Toren der Hauptstadt. In den Wirren der letzten Kriegstage kreuzen sich die Wege von Friedrich und dem jüdischen Jungen Leo, der die Nazizeit in dunklen Kellern überleben konnte. Beide sind auf der Jagd nach einem großen Geheimnis: Irgendwo in Berlin liegt ein unsagbar wertvoller Schatz verborgen, den ein hochrangiger SS-Offizier vor Kriegsende noch schnell beiseiteschaffen will. Bald finden die Freunde eine heiße Spur. Doch die Zeit wird knapp, denn Friedrich und Leo sitzt ein mächtiger Gegner im Nacken, der vor nichts zurückschreckt.


"Schattenspieler" hat mich positiv überrascht, denn es ist kein Buch über das Dritte Reich, das die allseits bekannten Fakten erneut aufwärmt, sondern eine fiktive Geschichte, die lediglich in dieser Zeit spielt.
Michael Römling hat eine spannende Geschichte geschaffen, die zwar die Zeit um 1945 anschaulich wiedergibt, den Fokus aber nicht spezifisch dort anlegt. Wichtige Fakten werden in die Handlung mit eingefügt, um so eine eigenständige Geschichte zu schaffen, die in die Richtung Verschwörungstheorie und Abenteuerroman geht.
Der Autor hat die erwähnten historisch belegten Fakten gut recherchiert und dabei eigene Ideen zu bestimmten Themen mit einfließen lassen. Dies hat er miteinander verknüpft und so eine Handlung geschaffen, die tatsächlich so geschehen sein könnte, denn lediglich die Handlung ist fiktiv, das Umfeld hingegen ist um die Zeit von 1945 genau so passiert.
Viel Authentizität begleitet dieses Roman, ohne dabei zu stark auf die Kriegswehen einzugehen oder Dinge zu verharmlosen.
Die leicht detektivisch angehauchte Handlung wird durch viele überraschende Wendungen konstant spannend gehalten und beschert Kurzweil.
Das Nachwort, sowie das Glossar am Ende bieten noch einen intensiveren Einblick in Begrifflichkeiten, Personen und Schauplätze der damaligen Zeit und sind interessant und anschaulich zu lesen.


Die Protagonisten sind auf Anhieb sympathisch. Trotz der harten Jahre haben sie sich ihre kindliche Neugier bewahrt ohne dabei an Authentizität zu verlieren. Es macht viel Freude ihre "Ermittlungen" zu begleiten. Die vielen, größtenteils fiktiven, Nebencharaktere runden das Gesamtbild ab und schaffen ein authentisches Bild der Zeit vor und nach Hitlers Tod.


Michael Römling schreibt sehr bildhaft und fesselnd. Er schafft es, historische Fakten im richtigen Maß in eine fiktive Geschichte einfließen zu lassen, ohne dabei die Kernelemente zu vernachlässigen. 


Nicht nur das Cover sei hier positiv erwähnt, denn der Schutzumschlag ist leicht durchsichtig und gibt den Blick auf den darunterliegenden Einband frei. Dieser Einband ist eine alte Berliner Straßenkarte und eine wirklich tolle Idee. Auch Fotos an den Innenseiten des Einbands runden die Optik ab. Man bekommt einen tollen Einblick in das Berlin des Dritten Reiches.




  


Herzlichen Dank an    und an den    für dieses Rezensionsexemplar.



                                                         

1 Kommentar:

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