Als Cat einen alten Halsreif findet, legt sie ihn sich neugierig um. Dumm nur, dass das Schmuckstück mit einem Fluch belegt ist und sie geradewegs in die Vergangenheit befördert. Zu allem Überfluss lässt sich der Kupferreif auch nicht mehr von ihrem Hals entfernen. Wären da nicht die kräuterkundige Dorothea und deren Bruder Jakob, der Cats Herz schneller schlagen lässt, würde sie wohl verzweifeln, vor allem, da der Halsreif sich immer enger zusammenzieht …
"Purpurmond" ist das Debüt der deutschen Autorin Heike Eva Schmidt und bedient das Thema Zeitreisen auf eine neue Art und Weise; durch einen Fluch.
Dabei ist die Handlung strukturiert und sehr interessant aufgebaut. Es spielt in zwei Zeiten, die mal zusammen geführt und dann wieder auseinander gehen, dabei aber nie den Fokus auf die Geschichte verlieren.
Die Spannungkurve ist konstant hoch angelegt, was zum Einen auch am straffen Handlungsablauf liegen mag, da sich die Autorin mit Nebensächlichkeiten beschränkt hat und so das eigentliche Thema nie außer Acht gelassen wird.
Dennoch sind alle wichtigen Informationen vorhanden, die für "Purpurmond" relevant sind. Sie sind schlüssig in die Handlung mit eingeflossen und ergeben einen tollen Roman.
Die historischen Fakten sind authentisch, aber auch wirklich interessant in die von Heike Eva Schmidt erdachte Handlung mit eingearbeitet worden und bedienen ein ebenso interessantes wie dramatisches Thema.
Aufgrunddessen ist "Purpurmond" oft auch ein Stück weit brutal, was die Handlung dadurch umso authentischer gestaltet, da das Thema der Hexenverbrennung in all seinen Facetten geschildert wurde.
Cat ist eine sympathische Heldin, die nicht auf den Mund gefallen ist und sehr tough mit ihrer neuen Situation umzugehen weiß. Durch ihre verschiedenen Facetten besitzt sie den nötigen Tiefgang und schafft Authentizität im Bezug auf ihren Umgang mit ihren Halsreif und die daraus resultierenden Schwierigkeiten.
Die verschiedenen Charaktere in den verschiedenen Epochen wurden gut an die jeweilige Zeit angepasst. Vorallem das harte Los der ärmeren Personen des 17. Jahrhunderts wurde sehr gut transportiert.
Der Schreib-, und Sprachstil der Autorin ist innerhalb der Erzählungen gewählt und innerhalb der Dialoge frisch. Durch Cat's sarkastische Art und Weise wird dem dramatischen Thema ein wenig an Schärfe genommen, ohne es dabei zu bagatellisieren. Es ringt dem Leser das ein oder andere Schmunzeln ab, kann aber auch zu Lachsalven führen.
"Purpurmond" ist flüssig und authentisch zu lesen und bringt dem Leser das Thema der Hexenverbrennung näher.
Das Cover ist wirklich hübsch. Das Purpur und die verschiedenen Ornamente schaffen die passende Stimmung für das Buch und sind auch optisch ein echter Hingucker, der zum Lesen einlädt.
Herzlichen Dank an Droemer Knaur für dieses Rezensionsexemplar.
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