Eddie ist ein Außenseiter in der Schule, hat keine Freunde, fällt nicht auf. Doch er ist verliebt – in die hübsche Rebecca. Und keiner seiner Mitschüler bemerkt, dass er einen teuflischen Plan entwickelt ...
Tu das nicht, mach dies nicht, sitz still, komm her – Regeln über Regeln bestimmen den Alltag von Eddie. Er wächst mit seiner Mutter auf, zerrissen zwischen Sehnsucht und Hass. In der Schule beachtet ihn niemand. Darum bemerkt auch niemand sein besonderes Interesse an Rebecca. Um sie ganz für sich zu haben, entführt er sie und versteckt sie in einer Waldhütte, um mit ihr nach seinen Regeln zu spielen. Damit beginnt für Rebecca ein wahrer Albtraum. Sie kann sich befreien und fliehen. Doch dann begeht sie einen Fehler und wird wieder gefangen. Je öfter Rebecca glaubt, ihrem Peiniger entkommen zu sein, desto tiefer gerät sie in seine Fallen. Und selbst als sie bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert wird, scheinbar gerettet, wartet er schon an ihrem Bett, um da zu sein, wenn sie aufwacht ...
Die Inhaltsangabe zu "Sommerfalle", einem Jugendthriller von Debra Chapoton, hört sich wahrlich spannend und mutet durchaus wie ein Psychothriller an.
Leider wurde das Potential, das in dem Plot steckt nicht komplett genutzt. Mir fehlte die Tiefe, die besonders im Bezug auf die Emotionen nicht stark genug ausgeprägt war, um die passende Atmosphäre zu schaffen.
Spannung war zwar vorhanden, aber auch nicht in dem Maße, das man als Leser Nägel kauend vor dem Buch sitzen würde. Es fehlte das gewisse Etwas, zwar wollte man stets weiterlesen, da irgendetwas da war, das zum Lesen animierte, aber komplett wurde ich leider nicht überzeugt, obwohl dieser Thriller an sich nicht schlecht und für Jugendliche durchaus geeignet ist, da diese wohl mehr auf ihre Kosten kommen, als etwas ältere Leser.
"Sommerfalle" wird aus verschiedenen Perspektiven und in unterschiedlichen Zeiten erzählt, die aber klar voneinander abgegrenzt sind.
Die Hauptprotagonistin, Rebecca, ist an sich ein relativ tougher Charakter. Allerdings erschien sie mir größtenteils sehr naiv was ihren Peiniger betrifft, da sie sich zu stark auf jemanden fixiert hatte und daher das Offensichtliche gar nicht wahrnahm. Am Ende erinnerte mich ihr Verhalten an das eines Menschen mit Stockholm-Syndrom, da sie selbst dann nicht glaubte, wer ihr Entführer war.
Eddie ist das typische Opfer von Eltern, die ihr Kind vernachlässigen. Dieser Aspekt wurde in seinem Charakter gut umgesetzt und machte sich dadurch sehr glaubhaft.
Durch wenige Nebencharaktere wurde der Fokus auf das Wesentliche gelegt und somit wurde man niemals von Nebensächlichkeiten abgelenkt.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr temporeich und flüssig, wodurch man ans Buch gefesselt wurde, da dieser über die Schwächen der Geschichte hinwegtäuschen konnte. Die Emotionen hätte besser herausgearbeitet werden können, um eine nervenzereißende Spannung zu schaffen, die "Sommerfalle" zu einem tollen Thriller hätten werden lassen.
Das Cover ist ein echter Hingucker und besticht durch viele Details. Es passt auch sehr gut zum Inhalt.
Fazit: Ein unterhaltsamer Jugendthriller mit ein paar Schwächen, da das Potential nicht vollends ausgeschöpft wurde.
Herzlichen Dank an den IVI Verlag für dieses Rezensionsexemplar.
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