»Niemand« ist eine Erzählung voller Mehrdeutigkeiten und eine, in der alles wörtlich genommen wird.
In den Hauptrollen: Nina, eine ABK, Fräulein Klimper, der Nikolaus, das Wurzelmännchen, ein Drecksack. Ach ja und da wäre natürlich noch – Niemand. Orks? Drachen? Vampire? Nein! Aber Arschkriecher, Stromschwimmer, der Heilige Geist natürlich, Trauerklöße und Schaumschläger und eine Vielzahl anderer Niemandsländer, deren Bezeichnungen jenseits der Grenzen aus Unwissenheit verwendet werden. In den Nebenrollen: Jesus und das Dumme Würstchen.
"Niemand" ist ein etwas anderer Fantasyroman, bei dem man jedes Wort in der Form Ernst nehmen muss, in der es dort steht. Die Idee zu diesem Buch hat mir sehr gut gefallen und neugierig gemacht, allerdings, hat es meiner Ansicht nach, sein volles Potential nicht ganz ausschöpfen können, von dem einiges vorhanden ist.
Die ersten 100 Seiten waren etwas langatmig und somit war es schwer für mich in diese Geschichte hineinzufinden, danach ging es nicht nur spannungstechnisch aufwärts, sondern auch die Handlung nahm allmählich Formen an.
Stellenweise bestand die Handlung aus zu vielen Mehrdeutigkeiten, wobei die Lebendigkeit dieser Geschichte ab und an auf der Strecke geblieben ist. Ein paar weniger hätten "Niemand" Auftrieb geben können.
Das Finale hat mir persönlich am besten gefallen, da die Autorin gezeigt hat, was in ihr steckt und dass sie das Potential besitzt, einen spannenden und etwas anderen Fantasyroman zu schreiben, der begeistern kann.
Die Charakterzeichnungen der Hauptakteure hätten ein wenig ausführlicher sein können, da sowohl Haupt-, als auch Nebencharaktere gleichermaßen behandelt wurden. Wie bereits erwähnt, wäre es von Vorteil gewesen, sich auf den roten Faden stärker zu konzentrieren, um auch den Protagonisten mehr Leben einzuhauchen. Die Ansätze zu den Charakterisierungen von Niemand und Nina waren zweifelsohne vorhanden und besaßen viel Positives, an dem man durchaus weiter arbeiten kann.
Der Sprachstil der Autorin ist positiv zu erwähnen, denn er ist sehr flüssig und angenehm. Nicole Rensmann hat "Niemand" einen Märchencharakter eingehaucht, der an sich wirklich toll zu lesen ist.
Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet und spiegelt meiner Ansicht nach den Charakter des "Niemandslandes" gut wieder.
Fazit: Ein Buch, das wie ein Märchen anmutet, aber leider sein Potential nicht komplett ausschöpfen konnte, aber dennoch nicht schlecht ist. Ich hoffe auf den zweiten Band, in dem Nicole Rensmann hoffentlich zeigen wird, was in ihr steckt und die Erzählungen um das "Niemandsland" zu echten Höhenflügen anstachelt.
Herzlichen Dank an den Atlantis Verlag für dieses Rezensionsexemplar.
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