Samstag, 31. Oktober 2015

Thalam- Die Hüter der Erde von Gabriele Ennemann



Klappentext:
Nie im Leben hätte der 15-jährige Gidion gedacht, dass er einmal ein richtiger Held sein würde. Doch als er bei einem seiner heimlichen nächtlichen Ausflüge beobachtet, wie feindliche Jäger an der Küste Thalams landen, überstürzen sich die Ereignisse. Gidion erfährt, dass er zu den Avantgarde gehört: vier Auserwählte, die sich den dunklen Mächten stellen. Auf ihrer abenteuerlichen Reise in die unbekannte Unten-Welt treffen sie geheimnisvolle Wesen, die ihnen nicht immer wohlgesonnen sind. Schließlich kommt es zum entscheidenden Kampf ... 

"Thalam- Die Hüter der Erde" ist der Auftakt zu einer Reihe aus der Feder von Gabriele Ennemann.

Mit ihrem Debüt hat die Autorin einen phantastischen Roman geschaffen, der nicht nur für junge Leser ein schönes Abenteuer bereithält. Auch ältere Leser werden bei dieser Reise durch die Welt "Thalam" auf ihre Kosten kommen und die Fantasie von Gabriele Ennemann genießen können.

Mit einem Prolog, der den Leser sogleich in die Geschichte eintauchen lässt, beginnt der Roman. Der dabei entstehende Weltenentwurf ist überaus interessant und gut durchdacht konzipiert. Wünschenswert wäre zusätzlich allerdings eine Karte gewesen, um diesen zu verbildlichen und so die Vorstellungskraft noch etwas mehr anzuregen. Auch fände ich es gut, da dies ja ein Buch voller phantastischer Geschöpfe ist, wenn diese als kleinere Illustrationen ihren Weg in das Buch gefunden hätten. Dies sind lediglich kleinere Ideen, die mir während der Lektüre gekommen sind.

"Thalam- Hüter der Erde" besitzt kindgerechte Spannung, die nicht in Gewalt oder Grusel ausarten, sondern durchweg schön erzählt wird. Auch als älterer Leser kann man sich hier, trotz fehlender größerer Überraschungen, hervorragend fesseln lassen, um die Abenteurer auf ihrer Reise zu begleiten. Immer wieder findet man sich in gefährlichen Situationen wieder, die ein schönes Tempo schaffen und den Leser toll durch die Seiten tragen.
Allerdings hätten, meiner Ansicht nach, bestimmte Passagen und Beschreibungen mehr Raum verdient, um sich diese besser vorstellen zu können.

Die im Roman transportierte Atmosphäre besticht durch einen magischen Charakter, der hoffentlich in den nächsten Bänden noch weiter zum Tragen kommt. In dieser Reihe steckt so viel Potential, das nur darauf wartet sich vollends zu entfalten und diese kleineren Kritikpunkte zu beseitigen. 

Zum Schluss erwartet den Leser ein abgeschlossenes Ende, das bestimmte Handlungsstränge offen lässt, die hoffentlich in den nächsten Teilen fortgeführt werden. Ich bin gespannt auf weitere Abenteuer der Avantgarde und hoffe, dass Band 2 nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Fazit: Fantasievoller Auftakt zu einer Kinderbuchreihe, die auch ältere Leser zu begeistern weiß. Trotz kleinerer Kritikpunkte sorgt "Thalam- Die Hüter der Erde" für schöne Lesestunden.

 


Riverfield - Bücher für Menschen



Mittwoch, 28. Oktober 2015

My Dear Sherlock - Wie alles begann von Heather Petty

Klappentext:
London 2015: Als das 17-jährige Genie Sherlock auf die 16-jährige Jamie Moriarty trifft , ist er fasziniert von ihrem Scharfsinn und ihrem Witz. Zwei Seelenverwandte haben sich gefunden – und als kurz nach ihrer ersten Begegnung im Regentspark ein schauerlicher Mord geschieht, dessen Opfer in der Jugend mit Moriartys verstorbener Mutter befreundet war, begibt sich das Mädchen auf die Suche nach dem Täter. Sherlock immer an ihrer Seite werden sie beide tief hineingezogen in die Vergangenheit von Moriartys Familie und decken ein schreckliches Geheimnis auf. Sollte Jamies gewalttätiger Vater ein Mörder sein – und hat er sein nächstes Opfer womöglich schon im Visier?

"Wie alles begann" ist der erste Band der "My Dear Sherlock"-Trilogie von Heather Petty.

Als großer Sherlock Holmes Fan war dieses Buch von Anfang an ein Must-Read und schon auf den ersten Seiten wird klar, dass es sich hierbei um eine interessant konstruierte Geschichte handelt, die auf wohlüberlegten Ideen beruht. Ein junger Sherlock Holmes und eine junge weibliche Moriarty? In groben Zügen schon in Andrew Lanes "Young Sherlock Holmes"-Reihe und der amerikanischen TV-Serie "Elementary" aufgeworfen, kombiniert die Autorin diese und viele weitere Facetten um den Charakter Sherlock Holmes zu einer Geschichte, die in unserer Gegenwart angesiedelt ist und sich deren Annehmlichkeiten bedient.

Schon der Einstieg in diesen Roman wirft den typischen Charme eines Sherlock Holmes auf, aber auch das Genie Moriartys ist bereits klar erkennbar. Aus ihrer Sicht erzählt, kann man sich hervorragend in ihr Seelenleben einfühlen und nach und nach nachvollziehen, weshalb sie zu dem Charakter mutiert, der sie letztendlich wird. 

Die Geschichte ist durchaus spannend konstruiert und beweist eine Vielzahl an genialen Elementen. Auch das Tempo ist überaus hoch, sodass man regelrecht durch die Seiten fliegt. Allerdings hätte man die Geschichte mit ein wenig mehr Tiefe versehen können, um die ausgeklügelte Raffinesse von Sherlock Holmes und dem aufklären des Rätsels um die Morde mehr Raum zu geben. Auch verrät der Klappentext schon etwas zu viel von der eigentlichen Handlung, sodass die Überraschungen im Verlauf ins Hintertreffen geraten und nicht mehr die selbige Wirkung erreichen, die sie eigentlich erreichen sollen. Dennoch ist das ausgeklügelte Potential schon klar erkennbar und wartet nun in den Folgebänden darauf, dies vollends auszuschöpfen.

Die Atmosphäre des Romans ist ziemlich düster und entspricht dem Charme englischer Kriminalliteratur oder TV-Serien. Im Verlauf treten auch immer wieder gewalttätigere Szenen auf den Plan, die für jüngere Leser eher ungeeignet erscheinen. 

Am Ende erschließt sich den Leser der Ausblick auf ein neues Abenteuer der beiden Hauptprotagonisten, da dieser erste Band im Groben abgeschlossen ist. Im Folgeband darf man als Leser einiges erwarten, da die letzten Sätze so einiges versprechen.

Fazit: Spannender Auftakt der Trilogie, der man durchaus noch mehr Raum für die Genialität der beiden Hauptprotagonisten hätte lassen können, um diese stärker zum Ausdruck zu bringen.

  


Montag, 26. Oktober 2015

Midnight Eyes- Finsterherz von Juliane Maibach



Klappentext:
Was tust du, wenn deine Welt auf den Kopf gestellt wird; Wahrheit und Lüge verschmelzen und sich deine schlimmsten Ängste bewahrheiten? Genau diese Frage muss sich Emily stellen, als sie eine schreckliche Prophezeiung erhält, die sich zu erfüllen scheint und nicht nur ihr neugefundenes Glück mit Ray zu zerstören droht. So sehr sie sich zunächst auch weigert diesen Worten Glauben zu schenken, so muss sie doch allzu bald der Wahrheit ins Gesicht sehen. Emily wird gezwungen eine folgenschwere Entscheidung zu treffen, die nicht nur ihr Leben für immer verändern wird. Kann sie dem Schicksal entfliehen und einen Weg aus ihren wahrgewordenen Albträumen finden oder wird sie ihre große Liebe für immer verlieren?

"Finsterherz" ist der zweite Band der "Midnight Eyes"-Trilogie von Juliane Maibach.

Mit dem zweiten Teil dieser Trilogie verfolgt die Autorin die Geschichte um Emily und Ray weiter. Zwischen den Ereignissen von Band eins und zwei liegt nur ein geringer zeitlicher Unterschied, sodass man wieder sehr gut in die Geschichte hineinfindet. Diesmal lenkt Juliane Maibach die Handlung in neue Richtungen und beweist einen schier endlosen Ideenreichtum. 

Die Spannung dieses Romans ist zu jeder Zeit stets greifbar und wird von einem flotten Tempo unterstützt. Auch die vielen Überraschungen wissen die Geschichte ordentlich anzutreiben, sodass man sich von "Finsterherz" hervorragend fesseln lassen kann. Die beschriebenen Szenen wissen zu packen, weshalb man die Geschichte eigentlich nicht unterbrechen möchte. Immer weiter ist man von dem Lesesog gefangen und versucht die Geschehnisse zu ergründen.

Auch die Atmosphäre ist wieder sehr düster gehalten, vielleicht sogar etwas Düsterer als noch im Vorgängerband. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass das Dämonische und die Interaktionen etwas Raumgreifender gewesen wären, um bestimmte Ereignisse stärker zu forcieren. Mir fehlte ein wenig der Charme des ersten Bandes.

Dennoch ist "Finsterherz" ein wunderbarer Lesespaß, der hervorragend zu unterhalten weiß und neugierig auf den letzten Teil dieser Trilogie macht. Vor allem der Schluss weiß die Neugier auf eben diesen noch einmal ordentlich anzuheizen, sodass der Leser im finalen Band ein spektakuläres Abenteuer erwarten darf. Man darf gespannt sein, was Juliane Maibach dort für den Leser bereithalten wird.

Fazit: Ein spannender Mittelband der phantastischen Trilogie. Viele Irrungen und Wirrungen, sowie eine angenehme Portion Romantik sorgen für packende Lesestunden.



Samstag, 24. Oktober 2015

Königsblut- Land aus Eis von Karola Löwenstein



Klappentext:
Einst ward geschrieben, die Liebe heilt das Herz. Doch was zählt die Liebe ohne die Freiheit, sie zu leben? Selma macht sich auf die Suche nach ihren Eltern und dem Gral der Patrizier. Sie ist fest entschlossen, die Oberschicht zu stürzen, um endlich mit Adam eine offizielle Partnerschaft führen zu dürfen. Doch hat die Akasha-Chronik tatsächlich die Wahrheit gesagt? Selma zweifelt immer mehr daran. Die Morlems sind spurlos verschwunden und auch Baltasar taucht nicht mehr auf. Alles sieht nach einem perfekten Start in das zweite Studienjahr aus, bis der neue Student auftaucht, der voller Widersprüche steckt. Aber Selma hat wenig Zeit, sich darüber zu wundern, denn als der Primus plötzlich eine radikale Wende in seiner Politik vollzieht, gerät ihre Beziehung zu Adam von einem Tag auf den anderen in höchste Gefahr. Selma wird nun klar, dass die Bedrohung aus einer ganz anderen Richtung kommt. 

"Land aus Eis" ist der zweite Band der "Königsblut"-Reihe von Karola Löwenstein.

Mit einer geringfügigen zeitlichen Unterbrechung führt die Autorin die Geschichte weiter. Es fällt sehr leicht, wieder in die magische Welt hineinzufinden, sodass man ab der ersten Seite wieder direkt gefesselt ist. Auch hier bedient sich Karola Löwenstein wieder toller Ideen, um diese zu einer interessanten Geschichte zu verknüpfen. 

Die Autorin weiß ihre Leser zu fesseln. Die 620 Seiten sind vollgepackt mit Ereignissen, die eine stete Spannung aufbauen und den Leser nicht mehr aus ihren Fängen lassen. Das Tempo ist hoch, Langeweile dementsprechend nicht existent. Jede Seite ist spannend, denn man versucht zusammen mit der Hauptprotagonistin die vielen Fragen und Widrigkeiten zu ergründen bzw. aus dem Weg zu räumen. Dadurch dass man als Leser stets am Miträtseln ist, entsteht eine tolle Verbindung zur Geschichte von der man sich hervorragend fesseln lassen kann. Dabei weiß Karola Löwenstein stets zu überraschen und lenkt ihren Roman in immer neue Bahnen, die neugierig auf den weiteren Verlauf machen.

Auch die Atmosphäre ist herrlich magisch aufgeladen und passt sich den jeweiligen Situationen an. Es macht viel Freude sich davon fesseln zu lassen und immer wieder in neue Abenteuer einzutauchen. Dabei kommt auch die Romantik nicht zu kurz, die stellenweise herzzerreißend dramatisch und an anderen Stellen wieder zuckersüß zu lesen ist. 

Der Schluss ist packend und wirft weitere Fragen auf, die neugierig auf Band 3, sowie viele weitere Bände dieser Reihe machen. Mich hat dieser zweite Teil definitiv zu unterhalten gewusst, weshalb ich ihn nach Beginn nur schwerlich aus der Hand legen konnte.Nun bin ich überaus gespannt, was Karola Löwenstein sich für uns in Band 3 ausgedacht hat.

Fazit: Packender und atmosphärisch dichter zweiter Band der Reihe, die mit Magie und jeder Menge Spannung und Gefühl zu punkten weiß.

 



Donnerstag, 22. Oktober 2015

Spellcaster- Düstere Träume von Claudia Gray



Klappentext:
Ein Junge, der von dunklen Visionen gequält wird. Ein Mädchen mit der magischen Gabe, ihn zu retten. Das Böse, das sie beide vernichten will. Mateos Visionen bringen ihn fast an den Rand des Wahnsinns. Es ist ein dunkler Familienfluch, der seine Mutter in den Tod getrieben hat und nun auch ihm zum Verhängnis werden könnte. Immer wieder sieht er in seinen Träumen ein schönes, sterbendes Mädchen … und jetzt ist dieses Mädchen wirklich da! Mit ihrem Vater und ihrem Bruder ist Nadia nach Captive’s Sound gezogen. Mateo ahnt, was kommen wird: Auf magische Weise sind er und Nadia füreinander bestimmt. Doch ihr Ende ist ungewiss …

"Düstere Träume" ist der erste Band der "Spellcaster"-Trilogie von Claudia Gray.

Die Geschichte beginnt direkt spannend und der Leser befindet sich sofort im Geschehen. Sogleich ist die Hexenthematik in der Handlung verankert und wird nicht erst nach und nach ergründet. Dies gefiel mir sehr gut, denn Romane über Hexen gehören zu meiner Lieblingslektüre im Bereich der Fantasy.

Auch der weitere Verlauf besticht durch viel Tempo und einer tollen Spannung, die mit Überraschungen zu punkten weiß. Claudia Gray setzt dabei aus einer Mischung von Altbewährten, sowie neuen und frischen Ideen, die sie sehr gut zu kombinieren weiß. Man kann sich hervorragend von der Geschichte fesseln lassen und begierig Seite um Seite schmökern. Nach und nach entwickelt sich ein immer stärkerer Lesesog, da immer mehr Geheimnisse ergründet und ebenso viele wieder aufgetan werden. 

Auch die Atmosphäre punktet mit einer Mischung aus Düsternis und Magie. So wird der Charakter der Geschichte wunderbar unterstrichen und man kann als Leser wunderbar in die von Claudia Gray erdachte Welt abtauchen. Das Lesen vergeht hier wie im Flug und ist zu keiner Zeit zäh oder langweilig.

Am Ende sorgt ein packender Showdown noch einmal für unbändige Dramatik und immense Spannung. Glücklicherweise endet der Roman mit keinem Cliffhanger, sondern der Teil der Trilogie ist in sich abgeschlossen. Dennoch sind noch etliche Fragen offen und auch der eine oder andere Handlungsstrang wartet auf seine Fortführung. Auf diese bin ich nun sehr gespannt und hoffe, dass Band 2 nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Fazit: Spannende Hexenfantasy mit tollen Ideen, viel Spannung und einer Prise unverkitschter Romantik.

 


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Montag, 19. Oktober 2015

Lilienfeuer von Alexandra Monir

Klappentext:
Sieben Jahre ist es her, doch nie gelang es der 17-jährige Imogen jene Nacht zu vergessen, als ihre Eltern bei einem Brand im Garten des englischen Familiensitzes starben. Aufgewachsen in New York, gerät Imogens Welt abermals völlig aus den Fugen, als sie erfährt, dass ihre Cousine Lucia verunglückt ist und sie nunmehr das Erbe als Herzogin von Rockford antreten muss. In England erwarten sie nicht nur die ungewohnten aristokratischen Pflichten, sondern auch Sebastian, Imogens heimliche Liebe seit Kindheitstagen. Doch ihr Wiedersehen auf Rockford Manor wird durch die mysteriösen Vorkommnisse hinter den uralten Mauern überschattet: Waren die Todesfälle in ihrer Familie wirklich ein Zufall?

"Lilienfeuer" ist ein Roman aus der Feder von Alexandra Monir.


Die Autorin vereint in dieser Geschichte Mystery-, Thriller-, und Paranormale Elemente zu einer interessanten Geschichte, die tatsächlich eine Mischung aus Hitchcock Filmen und Downton Abbey darstellen könnte. All das wurde klasse umgesetzt und bietet unterhaltsamen Lesestoff.


Die Geschichte beginnt mit einem geheimnisvollen Prolog, auch der weitere Verlauf ist überaus mysteriös gehalten und entwickelt sich gegen Ende dann Schlag auf Schlag. Alexandra Monir lässt sich zu keiner Zeit in die Karten schauen, sondern überrascht immer wieder mit tollen Twists, die eine wunderbare Spannung herzustellen wissen. Auch das Mystery-Thriller Element verursacht einmalige Spannung mit einem interessanten Ende.


Die Autorin versteht es sehr gut die mysteriöse und manchmal auch leicht gruselige Atmosphäre heraufzubeschwören und den Leser immer wieder auf neue Pfade zu führen. 


Hätte die Geschichte bereits zu Beginn so mitzureißen gewusst, wie es der Mittelteil und das Ende konnte, dann wäre "Lilienfeuer" ein wahrer Pageturner geworden. Dennoch ist es ein spannender Roman, der hervorragend mitzureißen weiß und viele tolle Elemente miteinander vereint.


Positiv sei zusätzlich erwähnt, dass der Schreibstil der Autorin wunderbar flüssig und flott zu lesen ist. Dabei vergehen Seite um Seite, ohne dass man die Zeit vergehen spürt und daher sehr schnell am Ende angelangt ist.


Fazit: Ein toller Mystery-Thriller mit paranormalen Elementen, etwas Romantik und einer Handlung à la Hitchcock meets Downton Abbey.


 



Sonntag, 18. Oktober 2015

Das Amulett der Seelentropfen von Laura Jane Arnold



Klappentext:
Ich dachte es wäre ein Tag wie jeder Andere. Zumindest so wie die Tage waren, nun, da der Zirkel der Seelensammler Alanien beherrschte. Die Menschen wachten mit Angst auf und schlugen sich mit eben dieser durch den Tag, bis sie sich für wenige Stunden in den Frieden des Schlafes flüchten konnten. Aber selbst das bot keine Sicherheit mehr. Mit der Zunahme an Macht waren die Anhänger des Zirkels immer skrupelloser geworden. Sie stürmten in Häuser und trennten unschuldige Seelen von ihren Körpern. Janlan Alverra hatte fernab der Probleme der Welt gelebt, bis zu dem Tag, an dem sie sie in den Augen ihrer Freundin sah.

"Das Amulett der Seelentropfen" ist der erste Band der "Seelenseher"-Trilogie von Laura Jane Arnold.


Die junge Autorin beginnt ihre Trilogie mit einem interessanten und vielversprechenden Weltenentwurf, sowie vielen frischen Ideen. Damit beweist sie viel Kreativität und Fantasie, die sie auch gut umzusetzen weiß.


Dieser Auftakt ist sehr spannend erzählt und punktet mit vielen Überraschungen. Auch das Tempo passt hervorragend und führt den Leser angenehm flott durch die Seiten. "Das Amulett der Seelentropfen" ist dabei durchweg fesselnd und auch die phantastischen Elemente fügen sich spannend in die Handlung mit ein. Nach und nach entwickelt sich ein schöner Lesesog, dem man sich nur allzu gerne hingibt und immer tiefer in die Geheimnisse der Seelenseher eindringt.


Auch die Atmosphäre wurde überaus angenehm konstruiert. Sie besticht durch Fantasy und leichte Düsternis und ist gespickt mit gut transportierten Emotionen, die dem Roman die nötige Tiefe verleihen. Gewalt wird angemessen in die Handlung mit eingefügt, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen.


Für mich war der einzige wirkliche Kritikpunkt der, dass der Schreibstil nicht immer ganz rund ausgestaltet war und daher immer mal Wortwiederholungen auftraten. Außerdem fanden sich kleinere Rechtschreib-und Grammatikfehler, die sich allerdings in Grenzen hielten und so den Lesefluss nicht unweigerlich störten.


In sich ist dieser Roman am Ende abgeschlossen, besitzt aber noch genügend offene Fragen und Potential für die beiden Folgebände dieser vielversprechenden Trilogie, die ich nur allzu gerne lesen werde.


Fazit: Tolles Debüt einer jungen Autorin, in der noch jede Menge Potential nach oben steckt. Spannende Fantasy mit frischen Ideen.


 


Donnerstag, 15. Oktober 2015

Engelsmacht von Sabine Niedermayr



Klappentext:
Kate ist gerade einmal siebzehn und ihr Leben besteht zu einem großen Teil aus der Bewältigung ihres Schulalltages und darin, sich mit ihren Freundinnen zu treffen. Dieses vermeintlich einfache und unbeschwerte Leben wird zunehmend durcheinander gebracht, als sich seltsame Erscheinungen und Begegnungen in Kates Leben drängen. Ausgerechnet jetzt gesteht ihr der Freund ihrer Kindheit seine Liebe. Gefühle, die sie nicht erwidert und die ihre Beziehung auf eine harte Probe stellen. Hinzu kommt, dass Veränderungen auf der Erde ihren Anfang nehmen, Berichte über Naturereignisse und Katastrophen sich mehren, eine düstere Stimmung den Planeten einhüllt. Auswirkungen, die sie am eigenen Leibe zu spüren bekommt und sie nach Antworten suchen lassen, die offenbar nur ein Priester ihr geben kann. Aber sind rätselhafte Inschriften, die Visionen eines verwirrten Mannes und das Auftauchen von sonderbaren Gestalten wirklich Zeugnis eines nahenden Unterganges?

"Engelsmacht" ist ein Roman aus der Feder von Sabine Niedermayr.

Betrachtet man das Cover, so erwartet man eine romantische Engelsgeschichte. Auch der Klappentext bereitet noch nicht wirklich auf das Ausmaß des Inhaltes hin. Doch sobald man mit dem Lesen beginnt, wird deutlich, dass es sich hierbei um keine rosarote Engelsgeschichte nach bekannten Schematas handelt. Denn die Autorin wirft den Leser direkt in einen überaus apokalyptischen Prolog, der sogleich deutlich macht, um was es in dieser Geschichte geht; nämlich um den nahenden Weltuntergang.

"Engelsmacht" ist ein Urban Fantasy Roman mit dem Augenmerk auf der Apokalypse. Sabine Niedermayr bedient sich dabei interessanter Ideen, die größtenteils biblischen Ursprungs sind, ohne dabei bekehren zu wollen. Die verwendeten Elemente wurden authentisch umgesetzt, sodass dieser Roman sehr glaubhaft erscheint und vor allem gegen Ende immer mehr zu fesseln weiß.

Die Spannung ist dementsprechend hoch, auch wenn ich mir stellenweise etwas mehr Tiefe gewünscht hätte, um die Dramatik noch weitreichender zu gestalten. In manchen Passagen war das Thema "Leben-und-Tod" etwas zu schwammig, um wirkliche Endzeitstimmung aufkommen zu lassen. Vieles wurde etwas zu schnell abgehandelt und hätte noch fokussierter beschrieben werden können.
Sabine Niedermayr überrascht mit vielen Wendungen, wobei sie sich die Größte bis zum Schluss aufbewahrt. 

Die Atmosphäre dieses Romans ist sehr düster und bedrohlich. Auf jeder Seite verspürt man die Beklemmung, die gegen Ende immer mehr beängstigende Ausmaße annimmt. Wäre hier die erwähnte Tiefe noch stärker vorhanden gewesen, dann wären die Emotionen der Hauptprotagonistin noch stärker auf den Leser übergeschwappt und hätten das Gefühl vermittelt, als sei man mittendrin.

Das Ende wurde gut und vor allem authentisch umgesetzt. Es passt alles hervorragend zusammen, sodass man das Buch guten Gewissens zuklappen kann.

Fazit: Engelsroman mit dem Fokus auf der Apokalypse. Düster, beklemmend und spannend zu lesen.

 


Sonntag, 11. Oktober 2015

Bloodlines-Silberschatten von Richelle Mead



Klappentext:
Für Sydney Sage ist ihr schlimmster Albtraum Realität geworden. Durch den Verrat ihrer Schwester Zoe ist sie nun die Gefangene der Alchemisten. Denn Sydney hat das größte Tabu der Alchemisten gebrochen: Sie hat sich auf eine Liebesbeziehung mit einem Vampir eingelassen und mit Rebellen gemeinsame Sache gemacht. Ist ihre Magie stark genug, um sie vor der Gehirnwäsche durch ihre eigenen Leute zu schützen?

Silberschatten" ist der fünfte und vorletzte Band der "Bloodlines"-Reihe von Richelle Mead.

Nach dem gemeinen Cliffhanger am Ende des vierten Bandes wurde die Neugierde des Lesers gewaltig angeheizt. Nun führt Richelle Mead diesen mit einer zeitlichen Unterbrechung fort und steuert damit auf ein gewaltiges Finale hinzu.

Die Spannung in diesem nunmehr fünften Band des "Vampire Academy"-Spin-Offs ist ungebrochen. Von der ersten bis zur letzten Seite katapultieren dramatische Spannungsmomente das Adrenalin des Lesers immer wieder in ungeahnte Höhe. Dabei überrascht die Autorin mit vielen ungeahnten Wendungen und Ideen, die das Tempo dieses Romans immer wieder anfeuert.

Im Vergleich zu den Vorgängerbänden ist die Handlung etwas düsterer und bedrohlicher. So kann man als Leser wunderbar mitleiden und mitfiebern. 
Einen Teil der Tiefe erhält dieser Roman durch seine Perspektivwechsel; abwechselnd aus der Sicht von Sydney und Adrian, erhält man wunderbare Einblicke in beide Seiten, was nicht nur fesselnd, sondern auch überaus interessant zu lesen ist. Nach und nach laufen dabei diese beiden Handlungsebenen immer weiter aufeinander zu, um in einem packenden Showdown zu enden, der sich über viele Seiten erstreckt und so die Spannung noch mehr anzuheizen weiß. Spätestens an dieser Stelle wird es dem Leser sehr schwer fallen das Buch zur Seite zu legen.

Nach dem dramatischen und packenden Showdown folgt auch schon der nächste Cliffhanger, der ungemein Lust auf das Finale macht, dem man einerseits mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegensieht. 

Fazit: Auch im fünften Band immer noch ungebrochene Spannung und eine Vielzahl an tollen Ideen, die sich in einem fulminanten Showdown entladen.







Samstag, 10. Oktober 2015

Die Reise des Karneolvogels: Der Wanderzirkus von Jeanette Lagall



Klappentext:
Flucht war nicht der letzte Ausweg. Es war der einzige. Um der arrangierten Hochzeit zu entgehen, verkleiden sich die beiden ‘höheren Töchter‘ Riki und Myra als Knaben und schließen sich einem Wanderzirkus an. Dank ihrer neuen Identität entkommen sie zwar den Fesseln der viktorianischen Gesellschaft, doch die Welt der Gaukler ist nicht nur bunter, sondern auch gefährlicher als erwartet. Der Karneolvogel, ein mächtiges Artefakt der Gaukler, ist verschwunden und sein Hüter Ramiro schwebt in Lebensgefahr, wenn es nicht bis zur großen Versammlung wieder auftaucht. Dass nun auch noch die Liebe ihre kapriziösen Finger ins Spiel bringt, verschärft die Situation zusätzlich - denn was würden die Zirkusleute tun, wenn die Lüge der beiden ’Knaben' ans Licht kommt? Das Geheimnis muss also um jeden Preis gewahrt bleiben. Aber wie, wenn ausgerechnet derjenige Gefühle für Riki entwickelt, der sich selbst niemals eingestehen könnte, einen Jüngling zu lieben - und für den Liebe und Verrat ohnehin Hand in Hand gehen. Während die Gaukler den Spuren des Artefaktes folgen und sich herauskristallisiert, dass womöglich ein Verräter unter ihnen ist, setzen die Familien der Mädchen alles daran, die Ausreißerinnen zu finden, und bringen damit den ganzen Wanderzirkus in Gefahr ...

"Der Wanderzirkus" ist der erste Band der "Die Reise des Karneolvogels"-Reihe von Jeanette Lagall.

Mit ihrem Auftakt verfolgt die Autorin eine interessante und gänzlich fantasyfreie Idee, die sich direkt im viktorianischen Zeitalter so hätte abspielen können. 

Die Geschichte besitzt viel Spannung. Auch wenn teilweise kleinere Längen vorhanden sind, so ist man als Leser dennoch schnell von diesem Roman gefesselt. Dabei überzeugt "Der Wanderzirkus" eher mit den leisen Tönen, als mit überbordender Spannung, sodass man von einem angenehmen Tempo gefangen genommen und in die Welt des Zirkus entführt wird. 
Stellenweise hätte die Handlung ein wenig gestrafft werden können, um Spannung und Tiefe stärker zu fokussieren und die wichtigsten Elemente mit mehr Tiefe zu versehen. So wird man an bestimmten Stellen leider ein wenig ausgebremst.

Jeanette Lagal hat eine sehr schöne viktorianische Atmosphäre heraufbeschworen, die in Kombination mit dem Zirkus ein tolles Gesamtbild ergibt. Genau wie die Protagonistinnen fühlt man sich dort direkt gut aufgehoben. Die Gegensätze zwischen dieser "Welt" und der gut bürgerlichen, kommen wunderbar zum Ausdruck, weshalb man hervorragend mit Riki und Myra mitfühlen kann.

Auch die Romantik kommt in diesem Auftakt keineswegs zu kurz. Vor allem gegen Ende entwickelt sich diese sprunghaft und ist dann herzzerreißend romantisch zu lesen. Diese passt hervorragend zu den jeweiligen Protagonisten, sodass sie authentisch transportiert wird und man richtig mitfühlen und mitleiden kann.

Die Entwicklungen zum Schluss machen sehr neugierig auf den nächsten Band dieser vielversprechenden Geschichte. Man darf gespannt sein, wie es mit Riki, Myra und den Gauklern weitergehen wird und was Jeanette Lagall sonst noch für ihre Leser bereithält. Bleibt zu hoffen, dass man nicht allzu lange auf die Fortsetzung warten muss.

Fazit: Tolles Debüt mit einer schönen Geschichte, die mit den leisen Tönen zu punkten weiß.