Dienstag, 23. Oktober 2012

Spiegelschatten von Monika Feth



Klappentext:
Ein Mörder geht um im Raum Köln/Bonn. Seine Opfer sind allesamt junge Männer. Als Romy Berner, Volontärin beim KölnJournal, mit der Recherche beauftragt wird, muss sie feststellen, dass alle Toten dem Freundeskreis ihres Zwillingsbruders Björn angehörten – und dass der Mörder ihr näher ist, als sie ahnt …

"Spiegelschatten" ist der zweite Thriller um Romy Berner aus der Feder von Monika Feth.

Durch Spannung ab der ersten Seite ist der Leser bis zum Ende gefesselt und geht zusammen mit Romy auf Mörderjagd. Statt auf viel Blut und Gewalt, setzt die Autorin verstärkt auf die Psychologie des Täters und versucht, seine Motive nach und nach zu ergründen.
Abwechselnd wird "Spiegelschatten" aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, so auch aus der des Täters. Doch trotz dieser Schilderungen weiß man als Leser bis zum Schluss nicht, wer hinter den Taten stecken mag und ist am Ende mehr als überrascht. 
Die Spannung baut sich nach und nach immer stärker auf und läuft einen dramatischen Schluss hinaus, der den Leser den Atem anhalten lässt. Auf diesen letzten Seiten kommt alles ans Licht und beantwortet jedwede Frage, die sich der Leser innerhalb dieser Geschichte im Bezug auf die Morde gefragt haben mag.
Weiterhin ist "Spiegelschatten" atmosphärisch dicht und schlüssig erzählt. Die Autorin bearbeitet das Thema Homosexualität auf sehr feinfühlige Art und Weise, was der Atmosphäre einen sanften Zwischenton verpasst. Dennoch ist trotz allem genau diese Atmosphäre stets bedrohlich und düster, man weiß nie, was als Nächstes passiert wodurch sich der Reiz dieses Buches noch zusätzlich verstärkt.
Trotz des Fokus' auf der Suche nach dem Mörder, kommt das alltägliche Leben der einzelnen Protagonisten nicht zu kurz. Dieses wird gekonnt in die Haupthandlung miteingewoben und schafft ein passendes Gesamtkonstrukt für diesen spannenden und packenden Thriller, der nicht nur der jüngeren Altersklasse zu empfehlen ist.

Die Charaktere sind stark skizziert. Sie erscheinen facettenreich und voller Ecken und Kanten, auch wenn man bis zum Ende den Täter und seine Beweggründe nicht kennt. Die Autorin hat es geschafft, diesen Facettenreichtum mit einer gewissen Undurchsichtigkeit zu verknüpfen, sodass die Charaktere für einen Thriller mehr als passend gestaltet wurden.

Durch die Erzählweise aus unterschiedlichen Sichtweisen bekommt man bessere Einblicke in ihr Inneres, ohne dabei zu viel zu offenbaren.

Monika Feth erzählt "Spiegelschatten" stets packend und mit viel Feingefühl. Der Schreibstil ist flüssig und leicht psychologisch gehalten, wodurch etwas Cineastisches beim Lesen mit dem Leser geschieht und ihn in dieses Konstrukt aus Mord und Alltag eintauchen lässt.


     





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